Projektarbeit in der Oberstufe

Der Projektkurs Diakonisches Lernen

Was sind Projektkurse?

Die Projektkurse sind zweistündige, fächerverbindende Wahlpflichtkurse in der Jahrgangsstufe Q1, die den krönenden Abschluss unseres Projektprofils bilden. Sie bieten den Schüler*innen die Möglichkeit, sich einen persönlichen Schwerpunkt je nach eigenen Neigungen zu wählen und über den Zeitraum eines Schuljahres selbstständig und kooperativ an einem bestimmten Vorhaben zu arbeiten – und dabei zu zeigen, dass sie ein selbst gestecktes Ziel über einen längeren Zeitraum verfolgen können.

Herzstück des Projektkurses ist eine zweiwöchige Praktikums- oder Projektphase zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres.

Die Projektarbeit ist dabei Teamarbeit und lebt von der Idee, dass unterschiedliche Menschen gemeinsam mehr erreichen können als jeder für sich alleine. Sie ist damit ein Lernfeld für soziale Prozesse im Umgang mit einer Sache.

Die Arbeitsweise im Projektkurs unterscheidet sich damit von der im traditionellen Unterricht. Es kommt darauf an, eigene Entdeckungen zu machen – mit Kopf, Herz und Hand, in der Begegnung mit Menschen aus völlig anderen Lebenskontexten, in praktischen Erfahrungen, in der Arbeit. Die Projektkurse wollen unseren Schüler*innen einen Raum bieten, eigene Interessen zu verfolgen oder zu entwickeln und sich selbst zu finden, d.h. Lernen einmal anders – Querdenken ist erwünscht!

Der Projektkurs führt immer zu einem sicht-, hör-, fühl- oder anfassbaren Produkt. Hier gibt es viele Möglichkeiten: Die Durchführung von Aktionen, Vorführungen, Organisation von Veranstaltungen, Ausstellungen, Videodokumentationen, künstlerischen Gestaltungen etc. pp. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Projektpräsentationstages am Ende des Schuljahres vorgestellt. Als weiteren Schwerpunkt geht es aber auch darum, vorbereitend auf das Studium, wissenschaftliches Arbeiten zu erlernen und dieses mit dem Schreiben einer ca. 12-15-seitigen Projektarbeit nachzuweisen.

Was ist Diakonisches Lernen?

Der Schwerpunkt der Projekte sollte dabei auch immer das Diakonische Lernen im Blick behalten.

Kern diakonischen Lernens sind immer konkrete Begegnungen und Erfahrungen mit Menschen und das Überschreiten der Bruchlinie zwischen Schule und gesellschaftlicher Wirklichkeit. Glauben ist nicht nur ein Für-wahr-Halten, auch nicht nur ein persönliches Vertrauensverhältnis zu Gott, Glauben – das ist auch ein Lebensweg, Hoffen und Handeln, das ist Mitarbeit für eine bewohnbare Erde für alle. Wir verstehen Diakonisches Lernen nicht nur als zusätzliche Ausbildung sozialer Kompetenzen oder Einübung in Hilfsbereitschaft, nicht als Belehrung über die karitativen Tätigkeiten der Kirche in unserer Gesellschaft, sondern als Suche danach, was denn in der modernen Gesellschaft Diakonie überhaupt ist, was denn heute die notwendigen Aufgaben sind,  die die Gesellschaft  versäumt. Welche Themen stehen auf der Tagesordnung, wenn es um eine humane und gerechte Gestaltung des Lebens geht? Der entsolidarisierende Umbau der Gesellschaft braucht das politische, soziale und diakonische Engagement – dies wird kaum irgendwo gelernt!

Folgende fünf Projektkurse werden im Schuljahr 2025/26 angeboten:

Deutsch – Philosophie: „Theater der Unterdrückten“ – Soziale Ungerechtigkeit sichtbar machen

Englisch – Informatik: Man-Machine – living on the edge of the future

 Sozialwissenschaften – Religion: “Menschsein kennt keine Grenzen“ – Flucht, Migration und Integration zwischen Politik und Nächstenliebe

Englisch – Sozialwissenschaften – Geschichte: Auch WIR sind EUropa!

Sport – Religion: Ski oder Schöpfung? – Über das Skierlebnis zur Selbsterfahrung und über das Naturerlebnis zum Naturschutz