„Alles verändert sich, wenn du es veränderst, doch du kannst nicht gewinnen, solange du allein bist.“
(Ton, Steine, Scherben)
Der wunderbare Versroman von Chantal Fleur Sandjon „Die Sonne, so strahlend und schwarz“ atmet den Geist dieses Zitates der deutschen Rockgruppe aus den 1970er und frühen 1980er Jahren. In der letzten Woche konnten zwei Leistungskurse der Q1 und Interessierte an einer Lesung von Chantal Fleur Sandjon zu ihrem Roman im Selbstlernzentrum des evau teilnehmen. Dabei gewährte Frau Sandjon den Schüler*innen auch Einblicke in die Entstehung des Romans. Sie zeigte exemplarisch den spannenden aber auch langen Weg von einer ersten Idee ohne festen Fahrplan hin zu einem poetischen Jugendroman mit faszinierenden Figuren, in dem Themen wie erste Liebe, Diversität aber auch häusliche Gewalt und Alltagsrassismus sensibel verarbeitet werden. Besonders eindrucksvoll waren die frei vorgetragenen Passagen der Lesung, bei denen es Frau Sandjon gelang, alle Zuhörenden zu fesseln und in die Geschichte von Nova und ihrer Familie eintauchen zu lassen. Es gab auch viel Raum für Fragen der Schüler*innen, die die Möglichkeit gerne nutzten, einer Autorin Fragen zu ihrem Werk, der Intention und auch zum persönlichen Werdegang zu stellen.
Berührt, bereichert und zugleich sensibilisiert für die Begrenztheit einer nur „weißen“ Perspektive auf Welt und Wirklichkeit angesichts so vieler, ineinander verwobener bunter, schwarzer, queerer, lesbischer – eben diverser – Liebes- und Lebensgeschichten verließen alle beschenkt und ein Stück nachdenklicher das Selbstlernzentrum.
Die von Frau Mackowski und Frau Greve begleitete Lesung fand statt in Kooperation mit Dr. Jana Mikota, FB Germanistik der Universität Siegen, die Frau Sandjon auch vorstellte, und Dr. Jens Aspelmeier vom Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Siegen.