Für herausragend Facharbeiten und Projekte im Schulfach Religion sind vier Schülerinnen am Mittwoch auf der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen ausgezeichnet worden. Der mit 150 Euro dotierte erste Preis ging an Anna Katharina Voltmer vom Städtischen Gymnasium Kreuztal, die sich in ihrer Facharbeit mit dem Thema „Nahtod-Erfahrungen und Gottesbegegnungen“ auseinandergesetzt hatte. „Sie hat das Thema in differenzierte Weise religiös, medizinisch und gesellschaftlich reflektiert“, würdigte die Jury die Leistung der Schülerin, die aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort sein konnte. Der Preis für gelungene Facharbeiten in Religion wurde auf der Tagung der Kreissynode am Mittwoch in Wilgersdorf nach zweijähriger Corona-bedingter Pause erstmals wieder verliehen.
„Schulische Bildung ohne Religion würde einen persönlich und gesellschaftlich wichtigen Aspekt des Lebens ausblenden“, betonte Pfarrer Matthias Elsermann, Schulreferent der Evangelischen Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein. Die Facharbeiten unterstrichen, dass Religion ein ernstzunehmendes Fach im Fächerkanon der Schulen sei, sagte Elsermann, der zusammen mit Pfarrer Martin Albrecht vom Evangelischen Gymnasium Siegen-Weidenau und der Religionslehrerin Sarah Schieweck vom Peter-Paul-Rubens-Gymnasium Siegen die Auswahljury bildet.
Den zweiten Preis, der mit 100 Euro dotiert ist, erhielt Emily Corinne Schardt vom Städtischen Gymnasium Kreuztal. In ihrer Arbeit setzte sie sich mit der Frage auseinander: „Warum ist der Islam nicht gleichzustellen mit dem islamischen Staat?“ Am Beispiel der Taliban greife die Schülerin ein aktuelles Thema in differenzierter Weise auf und leiste damit einen Beitrag für mehr Verständnis und Toleranz, hieß es in der Begründung. Einen Sonderpreis vergab die Jury an Julia Herrmann und Anne Rademacher vom Evangelischen Gymnasium. Im Rahmen eines Projektkurses zum Thema „Klimagerechtigkeit“ entwickelten und gestalteten sie ein veganes Kochbuch und zeigten damit ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die Schöpfung, lobten die Juroren. Die beiden Preisträgerinnen, von denen eine am Mittwoch ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, erhielten ein Preisgeld von jeweils 50 Euro.