Heidrun Wolf-Linde und Detlef Ossig in den Ruhestand verabschiedet

Wie mittlerweile aus den vergangenen Jahren gewohnt, hieß es am Ende des Schuljahres Abschied nehmen. Mit Detlef Ossig und Heidrun Wolf-Linde verlassen zwei Lehrkräfte das evau, die unsere Schule seit rund dreieinhalb Jahrzehnten geprägt und mitgestaltet haben. Den ganz großen Bahnhof wünschten sich beide nicht – die Verabschiedung fand im Rahmen unseres alljährlichen Spießbratens am vorletzten Schultag statt. Neben dem aktuellen Kollegium wohnten auch viele ehemalige Kolleginnen und Kollegen der Feier bei.

Beginnen wir mit Detlef Ossig. Als „charismatischen Typ“ charakterisierte Schulleiterin Beate Brinkmann den Sport- und Physiklehrer, der seine beiden Fächer seit 1990 am evau unterrichtete. Eine Autorität und auch autoritär – so zumindest sei sein Ruf unter einigen Schülerinnen und Schülern gewesen. Andere hätten sich über seine Klarheit gefreut und sich motiviert und im persönlichen Ehrgeiz angesprochen gefühlt, so Brinkmann weiter. 

Wie immer die Wahrnehmung des gebürtigen Düsseldorfers auch gewesen ist, seine Verdienste um die Schule sind unbestritten. Insbesondere auf zwei Tätigkeitsbereiche machte die Schulleiterin in ihrer Rede aufmerksam. Da wäre zum einen der Volleyball-Sport. Von Kollegin Gaby Woltering übernahm er einst die Volleyball-AG und leitete sie jahrzehntelang äußerst engagiert. Dazu gehörte die alljährliche Teilnahme an den entsprechenden Schulwettbewerben, bei denen er zahlreiche Schülergruppen zu guten Ergebnissen führte.

Zum anderen ist dort der Israel-Austausch zu nennen. Diesen begleitete er auf zahlreichen Fahrten mit viel Herzblut und knüpfte enge Kontakte zu den dortigen Kolleginnen und Kollegen. Als besondere Überraschung wurden während der Verabschiedung Grußbotschaften aus Israel eingespielt, die von dem großen Respekt zeugen, die sich Detlef Ossig an unserer dortigen Partnerschule erworben hat.

Respekt genoss er auch in seinen Fachschaften. Der „Commander“ habe sich durch „Ordnung und Disziplin, Vorbildfunktion und technisches Verständnis“ ausgezeichnet, wie David Stieber für die Sport-Fachschaft resümierte. Vor allem seien es aber seine Integrität, sein Teamgeist und seine Loyalität gewesen, von der die Fachschaft, aber auch die Schüler enorm profitiert hätten.

„Nichts kann entstehen ohne Chaos, nichts existieren ohne Ordnung“, zitierte Carina Homrighausen für die Fachschaft Physik Albert Einstein, um ihren scheidenden Kollegen zu charakterisieren. Insbesondere hob sie sein hohes Verantwortungsbewusstsein hervor, mit dem Detlef Ossig seiner Tätigkeit als Lehrer nachgegangen sei.

Dieser bedankte sich am Ende für die vielen wertschätzenden Worte und Präsente, mit denen er in den Ruhestand geschickt wurde. Für den Brauersdorfer bleibt nun mehr Zeit für Ehefrau und Töchter sowie ausgedehnte Fahrten mit dem Wohnmobil, mit dem es zahlreiche Ziele anzusteuern gilt.

Ein Jahr weniger hat Heidrun Wolf-Linde am Evangelischen Gymnasium verbracht. Die Berleburgerin wurde 1991 eingestellt und unterrichtete seitdem die Fächer Biologie und Erdkunde als Teilzeitkraft.

„Eine Lehrerin aus Leidenschaft“, befand Schulleiterin Beate Brinkmann in ihren Abschiedsworten und erinnerte sich an gemeinsame Zeiten am sogenannten „Mafiosi-Tisch“ im Lehrerzimmer zurück. Dieser ist zwar mittlerweile Geschichte, an den charakteristischen Eigenschaften der künftigen Ruheständlerin wie Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Pflichtbewusstsein änderte das aber nichts. „Nie laut – aber immer positiv und lösungsorientiert“, so Brinkmann weiter.

Insbesondere die Projektarbeit habe ihr am Herzen gelegen, den einen oder anderen Preis konnte sie mit ihren Lerngruppen für die dabei entstandenen Ergebnisse einheimsen. Typisch für Heidrun Wolf-Linde sei auch ihr immer positiver Blick aufs Kind gewesen, das sie in seiner Persönlichkeit angenommen und begleitet habe.

Auch die Mitglieder ihrer Fachschaften Erdkunde und Biologie lobten die Kollegin für ihre Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft. „Die ist total nett! Manchmal schimpft sie auch, aber nur wenn es nötig und berechtigt ist“, zitierte Biologie-Kollegin Hella Schmeling Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 5, die eine Einschätzung zu ihrer Lehrerin abgeben sollten. Ein besonderes Geschenk hatte die Erdkunde-Fachschaft vorbereitet und rollte den Overhead-Projektor aus dem Fachraum auf dem dazugehörigen Wagen auf den Schulhof. 

Sowohl Folien als auch die wenig geliebten Digitalgeräte haben für Heidrun Wolf-Linde jetzt ausgedient. Sie freut sich auf gemeinsame Zeit mit ihren drei Söhnen, das eine oder andere Glas guten Pfälzer Weins und auf ausgedehnte Wanderungen – zum Beispiel mit den alten Kolleginnnen.

Liebe Heidrun, lieber Detlef,
als Kollegium wünschen wir euch alles Gute für die Zeit im Ruhestand. Wir hoffen, dass ihr gesund bleibt und die viele freie Zeit, die euch erwartet, in vollen Zügen genießen könnt. Wir werden euch vermissen!