Depressionen, Angstzustände, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten – seelische Erkrankungen treten gerade unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren verstärkt auf. Gleichzeitig werden solche Erkrankungen häufig tabuisiert und ausgeblendet. Um diese Berührungsängste zu überwinden, veranstaltete das Evangelische Gymnasium Siegen einen Projekttag zur seelischen Gesundheit. Unter dem Motto „Mind matters – die Seele ist wichtig“ fand der Tag eine große Resonanz.
Zahlreiche Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichsten Institutionen waren der Einladung gefolgt. Sie sorgten für ein breites Projekt- und Workshop-Programm, in das sich die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe einwählen konnten. Neben Projekten zu psychischen Erkrankungen waren auch Veranstaltungen zur Ich-Stärkung Teil des vielfältigen Angebotes.
Die Durchführung des Tages ging auf eine Idee der Schülervertretung zurück. Bereits im vergangenen Schuljahr waren Einladungen verschickt worden. Dabei wurde der Termin bewusst in die „Woche für seelische Gesundheit“ gelegt, die bundesweit vom 10. bis 20. Oktober stattfand. Unterstützt von Beratungslehrerin Nadja Spork-Ierardi wurde die Organisation des Tages gemeinsam mit Schüler*innen durchgeführt.
Ein großer Arbeitsaufwand, der sich am Ende aber lohnte. „Es war toll, so viele unterschiedliche Fachkräfte an einem Tag vor Ort zu haben. Von den Referentinnen und Referenten kam ein tolles Feedback, auch viele Schülerinnen und Schüler waren begeistert“, resümierte Spork-Ierardi und gab der Hoffnung Ausdruck, dass der offene Umgang mit seelischen Erkrankungen in der Zukunft seine Fortsetzung finden werde.
Neben den Veranstaltungen für die Oberstufenschüler gab es auch ein theaterpädagogisches Angebot zum Thema „Essstörungen“ für die Klassen der Jahrgangsstufe 9. Das Klassenzimmerstück „Meine Schwester Anna“ wurde für die Jugendlichen zu einer beeindruckenden Erfahrung. Dabei gelang es Schauspielerin Johanna Martin, das Thema Essstörungen und unseren Umgang damit auf sensible Art sichtbar zu machen.