Der Ausflug am 10. Juni nach Bochum, bei dem einige Mitglieder der Jahrgangsstufe der Q1 die Inszenierung von Kafkas „Die Verwandlung“ besuchten, war für alle eine bereichernde und zugleich interessante Erfahrung.
Zunächst trafen sich die Schülerinnern und Schüler mit den Lehrkräften Frau Zimmermann, Frau Murrenhoff und Frau Eckhardt am Siegener Bahnhof, um von dort aus mit dem Zug ihr geplantes Ziel zu erreichen.
Ankunft war um 17.30 Uhr; da aber noch etwa eine Stunde Zeit war, bis zum Einlass in die „Kammerspiele“, entschieden sie sich in kleinen Gruppen das Bochumer Bermuda Dreieck zu erkunden und etwas zu essen. Zwischen Schüler/innen und Lehrern ging es entspannt zu und es wurde sich gut unterhalten und gegessen.
Nachdem alle sich zu dem vereinbarten Zeitpunkt wieder getroffen hatten, lief die Gruppe zum Theater und nach dem Einlass nahmen sie die Plätze ein.
Das Stück begann und sofort waren alle gefesselt von den Eindrücken, die ihnen geliefert wurden. Jeder schaute nur noch gebannt auf das Spiel.
Bühnentechnisch wurde unfassbar viel geboten, unzählige Dimensionen, ein schrumpfender Gregor, winzig bis monströse Samsa-Zimmer, viel Dreck und inmitten davon hervorragende Schauspielerinnen und Schauspieler, die gleich mehrfach auch in hölzerner Form die Bühne belebten. Dass die „Puppen tanzten“, ist hier nicht metaphorisch zu verstehen – ebenso wie die Käfermetapher nicht bildlich aufgegriffen wurde, sondern schemenhaft erkennbar war in dem Kleiner-Werden, dem Hölzern-Sein, der fehlenden gemeinsamen Perspektive und dem Fremd-Fühlen. Und unmittelbar neben der existentiellen Dramatik gab es Shakespeare-hafte Lacher mit Brecht´scher Verfremdung – wie passt das? Irgendwie schon, auf jeden Fall wirkmächtig und gedankenanregend.
Nach der Vorführung wurde sich ausgiebig untereinander über das Stück unterhalten. Auch für die Leute, die das Buch nicht gelesen hatten – so stellte sich heraus – war es ein eindrückliches Erlebnis.
Ein Stück, das zur Interpretation anregt – genauso wie die Erzählung Kafkas.
Besonders interessant fanden die Schüler/innen die Diskussionsrunde nach dem Stück, bei der man Fragen direkt an Darsteller und Mitwirkende stellen konnte und eigene Ansätze von Interpretationen genannt wurden.
Zu diesem abgerundeten Abend, musste – wie der Zufall so will – natürlich noch etwas Ungeplantes passieren.
Nachdem zunächst der Zug, der die Gruppe zurückbringen sollte, mehr oder weniger technische Probleme hatte und einige im Gegensatz zu anderen dennoch einstiegen, wurde die Gruppe für die erste Etappe der Reise getrennt. Die einen fuhren also ohne Ticket bis nach Hagen, während die anderen sich am Bochumer Bahnhof eine Lösung einfallen lassen mussten.
Letztlich kamen aber alle – allerdings um eine Stunde verspätet – glücklich und zufrieden Zuhause an und sind nach diesem Abend um eine Erfahrung gewachsen.
(Fotos entnommen von der Homepage des Schauspielhaus Bochum: http://www.schauspielhausbochum.de/spielplan/die-verwandlung/ – zuletzt aufgerufen am 18.06.2017 um 10:10 Uhr.)